Die nächsten Wochen
Hier finden Sie die Entwicklung der täglichen Fallzahlen: Robert-Koch-Institut.
Mutante auf dem Vormarsch
Dabei ist die ansteckendere Virusmutante auf dem Vormarsch, wie man am Beispiel Bochums nachvollziehen kann: „Anfangs noch zögerlich, nimmt die Mutation rasant an Fahrt auf: von drei Fällen am 12. Februar über zehn Fälle am 19. Februar bis zu aktuell 57 Fällen… Am Freitag waren 345 Bochumerinnen und Bochumer infiziert (Vortag 317), Stellt man die 57 nachgewiesenen mit der Mutante gegenüber, heißt das B1.1.7 macht inzwischen einen Anteil von 16,5 Prozent an allen Corona-Infektionen aus. Tendenz: stark steigend. … (Und:) Laut Stadt sind es 30 Männer und 27 Frauen. Ihr Altersdurchschnitt liegt bei 36,5 Jahren. Das bestätigt Studien, nach denen die englische Variante für jüngere Menschen besonders ansteckend ist. Gefährlicher ist sie offenbar nicht: Nur zwei der 57 Infizierten müssen in Kliniken behandelt werden. `Todesfälle im Zusammenhang mit der britischen Mutante sind uns bisher nicht bekannt,´ teilt die Stadt auf WAZ-Anfrage mit.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] 27.02.2021, Lokales).
„Einzelhändler wollen Öffnung erzwingen“ (WAZ 25.02.2021)
Jörg Quoos kommentiert die „Klagen des Handels(:) „Es ist mehr als fraglich, ob ein Richter verstehen wird, warum man in großen Supermarktketten Fernseher, Schuhe, Winterjacken und Sschulbedarf kaufen darf, aber nicht mehr im Fachhandel. Zumal dessen Hygienekonzept keinen Deut schlechter ist – mit dem Unterschied, dass sich niemand im engen Kassengang drängelt. Oder warum eine Lufthansa mit Milliarden gerettet wird und die Flieger bis zum letzten Platz vollstopfen kann, während der Möbelhändler seit Monaten in den Geschäften kein Sofa verkaufen darf. Obwohl Studien klar ergaben, dass im Laden die Ansteckungsgefahr mit dem gefährlichen Coronavirus deutlich geringer ist als beim Flug in den Urlaub. Die Liste der Ungerechtigkeiten setzt sich endlos fort. Die Friseurin darf überall öffnen, die Kosmetikerin nicht. Der Buchladen darf Bücher verkaufen, der Musikalienhändler aber keine Noten. Im Baumarkt gibt´s jetzt Primeln. Wer nur Schrauben verkauft, hat Pech gehabt.“ (Ebd.)
„Auslastung in den Kitas stark gestiegen“ (WAZ 26.02.2021, Lokales Bochum)
In den Bochumer Kitas sind wieder sehr viele Kinder in den Kitas, Die Auslastung bei der Arbeiterwohlfahrt liegt aktuell bei 70 Prozent, bei den evangelischen Kitas zwischen 70 und 90 Prozent. In den katholischen Kitas des Zweckverbandes des Bistums Essen stieg die Auslastung von 21 Prozent am 15. Februar auf 72 Prozent. In der DRK-Kita Abenteuerland sind 82 von 88 Kindern wieder da. Die sechs Kinder, die nicht kommen, fehlen – für die Jahreszeit nicht untypisch – krankheitsbedingt. DRK-Ressortleiterin Kinder Daniela Langhoff dazu: „Alle freuen sich, dass sie sich wieder sehen können. Der persönliche Kontakt mit anderen ist gerade für Kinder in diesem Alter unerlässlich für ihre Entwicklung.“ Michael Both, Geschäftsführer der Kindergartengemeinschaft im evangelischen Kirchenkreis Bochum, sieht das ähnlich und ergänzt: „Aber (die Freude) mischt sich natürlich auch mit den Sorgen bezüglich steigender Infektionszahlen“. (Ebd.) Insofern sind „(f)rühere Impfungen für Lehrkräfte und Erzieher“ (WAZ 23.02.2021, Seite 1) ein sinnvoller Schritt, die weitere Öffnung der Kitas abzusichern. Dabei geht es ganz entscheidend auch darum, die Not von Kindern zu lindern, sie zu schützen und ihr Wohlergehen zu unterstützen (siehe Blog vom 21.02.2021 – Kinder und Jugendliche in Not). „`Sieben von zehn Kindern weisen eine verminderte Lebensqualität auf. Die Häufigkeit von Ängsten, depressiven und psychosomatischen Symptomen bei Kindern haben in der Corona-Pandemie zugenommen´, sagt Dr. Nina Gawehn, Professorin für Psychologie“ an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. (WAZ 24.02.2021, Lokales Bochum)
Intelligenteres und passgenaueres Vorgehen
Am kommenden Mittwoch (3.3.2021) setzen sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsident*innen wieder zusammen, um über die nächsten Schritte im Umgang mit der Pandemie zu sprechen. Die Politik steht dabei ziemlich unter Druck, weil die Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation zunimmt. Neben der Verbesserung der Umsetzung der Impfungen bedarf es mehr als der pauschalen Vorgabe: „Wir müssen halt die Kontakte runterkriegen. So oder so.“ (Kommentar Järg Juoos in der WAZ am 25.02.2021 – siehe oben). In der Diskussion sind
– kostenlose Schnell- und die Möglichkeit von Selbsttests, damit jede Person sich punktgenau überprüfen kann, und so das Risiko, andere zu infizieren, deutlich reduziert wird. Das stärkt auch die Selbstverantwortung.
– eine deutliche Verbesserung und vor allem Beschleunigung der Nachverfolgung durch angemessen/er digital und personell ausgestatte Gesundheitsämter.
– passgenaue Öffnungs- und Hygienekonzepte für die vielfältigen und zum Teil ja sehr unterschiedlichen Bereiche: Vielfalt im Einzelhandel, Gastronomie, Hotels, Kultur, Sport etc.
– die Beteiligung der Menschen an der Entwicklung von Lösungen vor Ort und die Stärkung ihrer Selbstverantwortung (siehe oben).
Am Mittwoch werden wir mehr erfahren…