Grüne Eckpunkte für ein Kita-Qualitäts-Gesetz
Mit Interesse habe ich heute (10.4.2017) in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) den Bericht zu den Überlegungen der Grünen in NRW für ein Kita-Qualitäts-Gesetz gelesen. Im Unterschied zu der von der SPD in Aussicht gestellten Beitragsfreiheit für die Kernbetreuungszeit setzen die Grünen auf verbesserte Fachkraft-Kind-Relationen.
Die Relation bei den U3-Kindern soll auf 1 zu 3 und bei den Ü3-Kindern auf 1 zu 7,5 angehoben werden. Diese Relationen kommen den Empfehlungen der vom Bundesfamilienministerium 2014 beauftragten wissenschaftlichen Experten recht nahe (siehe Viernickel u.a. (2016): Qualität für alle). Mit diesen Personalschlüsseln könnte die pädagogische Arbeit mit den Kindern deutlich verbessert werden. Darüber hinaus soll das schon eingeführte plusKita-Konzept, das Einrichtungen mit einem hohen Anteil von Kindern im SGB-Leistungsbezug zusätzliche personelle Ressourcen finanziert, ausgeweitet werden. Beides zusammen ist der richtige Hebel zur Bildungsförderung und für mehr Bildungsgerechtigkeit im Elementarbereich. Wenn es dazu dann noch die von der SPD favorisierte Beitragsfreiheit gibt, ist das zu begrüßen. Wenn es hier aber um Alternativen geht, liegt meine Prioritätensetzung eindeutig bei der Verbesserung der Qualität der Arbeit in den Einrichtungen. Weitere Vorschläge des Kita-Qualitäts-Gesetzes sind eine Sockelfinanzierung aller Einrichtungen, die Einstellung von hauswirtschaftlichen Kräften zur Entlastung der pädagogischen Fachkräfte und die Verbesserung des Mittagessens. Auch dem ist zuzustimmen. Hier finden Sie das vollständige Eckpunktepapier.