Es hätte (noch) schlimmer kommen können
NRW gibt 2024 mehr als 5 Milliarden aus für die frühkindliche Bildung. Das Sprach-Kita-Programm (38 Mio. pro Jahr) wird verstetigt bis zum Ende der Legislaturperiode (2027); ebenso das Kita-Helfer*innen-Programm (140 Mio. pro Jahr). Und: Kurzfristig und einmalig wird eine Überbrückungshilfe mit Blick auf die Tarifsteigerungen und die Energiepreise von 100 Mio. bereitgestellt.
Damit hat die schwarz-grüne Landesregierung zeitnah auf den Hilferuf: Wir sind am Limit! – der Eltern, Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften reagiert (siehe Blog vom 08.09.2023). Um diese erhöhten Ausgaben auch perspektivisch abzusichern, sollen zum 01.08.2024 die Kindpauschalen nach dem Kinderbildungsgesetz NRW (KiBiz) um ca. 10 Prozent angehoben werden (Quelle: Presseerklärung des Familienministeriums NRW vom 19.09.2023).
Aktuell werden von den 10.700 Kitas ca. 1.400 als Sprach-Kitas gefördert. Der Blick darauf, dass wir z.B. in den Ruhrgebietsstädten mehr als 40 Prozent Kinder aus Migrationsfamilien in den Kitas betreuen, macht deutlich, dass es wichtig ist, dass Programm der Sprach-Kitas fortzusetzen – ABER: Es müsste deutlich ausgeweitet werden. Beim Programm der Kita-Helfer*innen ist die Inanspruchnahme umfangreicher. 2020 nahmen 84 Prozent der Kitas in NRW dieses Programm in Anspruch (siehe Blog vom 14.11.2020). Aktuell liefen keine Zahlen vor. Die Förderung war aber pro Stelle auf 10.500.- € (siehe Blog vom 18.07.2020) begrenzt, so dass nur Teilzeitstellen, zum Teil auch nur Minijobs (siehe Blog vom 14.09.2020) eingerichtet wurden bzw. werden konnten.
Vorläufiges Fazit: Es ist gut, dass die schwarz-grüne Landesregierung mit Blick auf die aktuelle Haushaltslage im Elementarbereich nicht gekürzt hat. ABER: Die Überschrift bleibt weiter „Mängelverwaltung“ (siehe Blog vom 27.06.2023)! Über den „Marathon gegen den Fachkräftemangel“ – vier Maßnahmebereiche hat Josefine Paul im Januar diesen Jahres angekündigt – haben wir bisher nichts mehr gehört.